Rakfisk (auch Rakefisk oder Rakafisk, deutsch etwa „Weichfisch“ von Altnordisch rakr für deutsch etwa „aufgeweicht“ sowie „Fisch“ für norwegisch fisk; schwedisch surfisk) ist in Salzlake eingelegter Speisefisch. Als Ursprungsort dieser uralten Spezialität der norwegischen Küche gilt die Stadt Fagernes im Valdres in der zentralnorwegischen Provinz Oppland. Dort wird jährlich im November das Norsk Rakfiskfestival zelebriert.
Herstellung
Forellen, seltener Saiblinge, werden ausgenommen, gespült und in Salzlake eingelegt. Bei geringer Temperatur von etwa 5 °C fermentieren sie über Monate in Fässern. Gelegentlich wird etwas Zucker zugesetzt, um den Fermentationsprozess zu beschleunigen. In der traditionellen Herstellungsweise wird der Fisch wie Gravlax im Boden vergraben, fermentiert dort aber deutlich länger und entwickelt dadurch seinen charakteristischen starken Geruch.
Verzehr
Rakfisk wird ohne weitere Behandlung zumeist auf Fladenbrot wie Lefse serviert. Dazu werden, ähnlich wie beim Surströmming, dem sauren Hering aus der schwedischen Küche, gerne Mandelkartoffeln gereicht. Nicht selten genießt man diese Delikatesse mit Schwarzbier und Aquavit. Allein in Norwegen werden jährlich etwa 500 Tonnen Rakfisk verspeist.
Siehe auch
- Fesikh – ägyptische, edelfaule Fischzubereitung, bekannt seit der Antike, wird traditionell zum dortigen Neujahrsfest verzehrt
- Funazushi – japanischer, ein Jahr lang fermentierter Fisch
- Garum – Würzsoße aus fermentiertem Fisch, üblich im Alten Rom
- Hákarl – isländischer, monatelang fermentierter Eishai bzw. Grönlandhai
- Hongeo-hoe – südkoreanischer, fermentierter Fisch
- Kæst skata – isländischer, fermentierter Rochen (Gammelrochen)
- Pla Raa – thailändischer, eingelagerter, gesalzener und vergorener Fisch
- Prahok – kambodschanischer, fermentierter Fisch
- Surströmming - schwedischer, milchsauer vergorener Ostseehering
Weblinks
- Noraker Rakfisk
- Traditionelles Festival in Norwegen
Einzelnachweise




